Geschichte der Astronomie

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Keine andere Wissenschaft hat die Vorstellungen der Menschen von ihrem Platz und ihrer Rolle in der Welt so geprägt wie die Astronomie. Schon die frühesten Kulturen haben Himmelskörper als Götter verehrt und Bauwerke errichtet, die auf sie ausgerichtet waren. Sie haben ihre Kalender nach Himmelskörpern berechnet und mit ihrer Hilfe versucht, die Zukunft vorherzusagen und die richtigen Wege auf dem Land und auf dem Meer zu finden. Anhand der Bewegungen der Gestirne am Himmel versuchten sie sich zu erklären, wie die Welt aufgebaut ist. Dabei gelangten sie je nach Zeit und Ort zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen, und wenn diese miteinander konfrontiert wurden, konnte das zu beträchtlichen Konflikten führen. Erst im Verlauf der letzten Jahrhunderte hat die Astronomie mit großem Aufwand ein im Wesentlichen einheitliches Bild vom Aufbau des Universums entwickelt (das aber immer noch in vieler Hinsicht umstritten ist und sich ständig verändert).
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb sind über die Geschichte der Astronomie viele falsche Vorstellungen und viel Halbwissen im Umlauf, möglicherweise auch deswegen, weil die meisten Historiker sich nicht besonders für Naturwissenschaften interessieren. Dabei lassen sich naturwissenschaftliche Erkenntnisse sogar besonders gut verstehen, wenn man nachvollzieht, wie sie sich im Lauf der Zeit entwickelt haben (wobei es auch sehr lehrreich ist, sich eingehend mit den Vorstellungen zu beschäftigen, die sich später als falsch herausgestellt haben). Das zu vermitteln will allerdings gekonnt sein, und genau darauf soll sich diese Vorlesung konzentrieren. Besondere naturwissenschaftliche Vorkenntnisse sind ausdrücklich nicht erforderlich, nützlich wäre allerdings die Bereitschaft, gelegentlich abends den Sternenhimmel zu beobachten, wozu es in der Vorlesung auch Hilfen geben wird. Ein hoher Grad an optischer Unterstützung soll aber schon im Hörsaal geboten werden, mit zahlreichen Bildern, Animationen und Filmen in der Präsentation. Dann wird hoffentlich klar werden, warum sich im Lauf der Menschheitsgeschichte zwar kaum der Sternenhimmel verändert hat, wohl aber die Methoden und die Instrumente, um ihn zu beobachten, und die Theorien und Weltbilder, die man aus den Beobachtungen abgeleitet hat. Man wird erfahren, wer die bedeutenden Astronomen waren, welche Rolle sie in ihren Gesellschaften spielten und wie sich ihre Erkenntnisse verbreiteten. Und man wird schließlich sehen, welch großen Einfluss astronomische Erkenntnisse auf das Leben der Menschen gehabt haben: zum Beispiel auf andere Wissensbereiche wie Physik, Philosophie, Theologie oder Astrologie, auf die Entwicklung von Zeitrechnung, Medizin und Technik und nicht zuletzt auch auf Kultur und Kunst.

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