KafkaKant SoSe 24 (05) Alt

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Medienaktionen
  • hochgeladen 3. Juni 2024

Prof. Dr. Peter-André Alt (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie, Freie Universität Berlin)
In Kafkas Kopf. Literarische Imagination und schriftstellerisches Verfahren

Eine doppelte Angst bestimmt Kafkas Schreiben: die vor dem ersten Satz und jene vor der Unterbrechung des Arbeitsstroms. Um den Quellen dieser Angst zu begegnen, stützt sich Kafka auf verschiedene Hilfsmittel. Schriftlich fixierte Alltagsbeobachtungen, Traumnotate, Zeichnungen und filmische Reminiszenzen bilden die unterschiedlichen Varianten, die es ihm erlauben, mit einem gewissen Automatismus in den Schreibprozess zu finden und ihn möglichst störungsfrei voranzutreiben. – Der Vortrag befasst sich mit Kafkas Werkstatt der Imagination, zu deren Elementarteilchen die Beschreibung von Interieurs, Straßenszenen, Physiognomien und Gebärden ebenso gehört wie die Niederschrift von Träumen und die Transformation zeichnerischer Skizzen in den literarischen Text. Ermöglicht wird so ein Blick in Kafkas Haushalt der Einbildungskraft und die Rekonstruktion seiner stets schwierig zu balancierenden Arbeitsökonomie im Spannungsfeld zwischen Sammlung und Montage, Transformation und Schreibfluss.

Referent/in:

Prof. Dr. Peter-André Alt (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie, Freie Universität Berlin)


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