Mann 150 SoSe 25 (12) Beßlich

  • 71 views

  • 0 favorites

Medienaktionen
  • hochgeladen 24. Juli 2025

Prof. Dr. Barbara Beßlich (Universität Heidelberg)
Dämonendusel und Erzählprobleme: Dr. Serenus Zeitblom in Thomas Manns Roman Doktor Faustus (1947)

Thomas Manns Roman Doktor Faustus schildert Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde. Dieser Freund ist der Latein- und Geschichtslehrer Dr. Serenus Zeitblom, der vermutet, dass Leverkühn einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sei, der ihm erst 24 Jahre genialische Schaffenskraft vermittelt und ihn dann in Krankheit und Tod zu sich geholt habe. Aber ist das wirklich so? Was ist in der erzählten Welt der Fall und was ist bloße Deutung Zeitbloms, der die Musikerbiographie immer wieder mit den politischen Zeitläuften in Deutschland parallelisiert? Der Vortrag stellt die Erzählverfahren des Romans in den Mittelpunkt, beleuchtet Zeitbloms politische Haltung und problematisiert den Realitätsstatus des Teuflischen in der erzählten Welt. Es wird diskutiert, ob Zeitblom eine Biographie oder einen Roman schreibt, und gefragt, in welchem Verhältnis die literarische Leitmotivik zum unzuverlässigen Erzählen steht. Wie Zeitblom Leverkühns Kompositionen politisiert zu konservativ-revolutionärer Weltanschauungsmusik, interessiert dabei besonders.

Referent/in:

Prof. Dr. Barbara Beßlich (Universität Heidelberg)