KafkaKant SoSe 24 (03) Frick

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Medienaktionen
  • hochgeladen 10. Mai 2024

Prof. Dr. Werner Frick (Deutsches Seminar, Universität Freiburg)
Melancholien der Moderne:
Kafkas geschichtsphilosophische Denkfiguren

In Kafkas Welt geht es – bei allem Sinn für Witz, Groteske und skurrilen Humor, den die Texte in reichem Maße auch aufweisen – selten vergnüglich zu: Viele Geschichten, die berühmtesten darunter, enden mit dem Tod ihrer Protagonisten, und Szenarien der Vereinsamung, der Desorientierung, der Entfremdung und des Scheiterns sind ubiquitär, bilden ein Panoptikum existentieller Verunsicherungen und Verlorenheiten. Der Vortrag führt an Beispielen aus Kafkas Erzählwerk in diesen imaginären Kosmos instabiler Weltverhältnisse ein und liest seine teils melancholisch weichgezeichneten, teils drastisch-gewaltsamen Konstellationen von Versagen und Vergeblichkeit als Ausdruck einer kritischen Pathographie der Moderne und einer (bei Kafka nicht selten nostalgisch-ambivalent getönten, aus psychologischen und soziologischen Befunden ebenso wie aus ethischen und theologisch-metaphysischen Motiven gespeisten) geschichtsphilosophischen Diagnose ihrer Sinnverluste und „transzendentalen Obdachlosigkeiten“.

Referent/in:

Prof. Dr. Werner Frick (Deutsches Seminar, Universität Freiburg)


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