Freiburger Vorträge zur Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie_Mechanical Brains and Responsible Choices

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  • hochgeladen 5. März 2021

Prof. Michael Moore (University of Illinois)

Vortrag gehalten am 18.03.2010

Michael Moore ist einer der prominentesten Vertreter der neueren amerikanischen Naturrechtslehre, die er um einen eigenständigen naturalistischen Ansatz bereichert hat. Seine Forschungen bewegen sich vornehmlich an der Schnittstelle zwischen Recht und Philosophie, aber auch anderer Nachbarwissenschaften wie der Psychologie und der Politikwissenschaft.

Nach seinem Bachelor-Abschluss in Politikwissenschaften an der University of Oregon besuchte Moore die Harvard University und erwarb dort sowohl den J.D., als auch den S.J.D., letzteren mit einer Dissertation zum Thema Law and Psychiatry: Rethinking the Relationship (Cambridge University Press, 1984), in der er die oft divergierenden Krankheitskonzeptionen im Recht und der Psychiatrie untersucht. Nach Stationen in Berkeley, an der University of Southern California und an der Universität von Kansas wurde Michael Moore im Jahre 2002 auf den Charles R. Walgreen, Jr. Chair berufen, den ersten universitätsübergreifenden Lehrstuhl aller drei Illinoier Universitäten. Er gehört dort sowohl dem College of Law als auch dem College of Liberal Arts and Sciences an. Miochael Moore erhielt bereits mehrere namhafte Forschungsstipendien, u. a. in dem Law and Humanities Program der Harvard University und durch das Humanities Research Institute der University of California.

Neben acht Büchern hat Michael Moore zahlreiche größere Beiträge verfasst, die in den führenden amerikanischen Zeitschriften veröffentlicht worden sind. Zu seinen wichtigsten Arbeiten gehört Act and Crime: The Philosophy of Action and its Implications for Criminal Law (Oxford University Press, 1993), in dem Moore eine vereinigende Theorie der Handlung für das britische und das amerikanische Strafrecht entwickelte. Placing Blame, a General Theory of the Criminal Law (Oxford University Press, 1997) stellt einen der führenden modernen Beiträge zu den strafrechtlichen Vergeltungstheorien dar. Daneben treten grundlegende Abhandlungen zur Rechtsontologie und zur juristischen Methodenlehre, darunter Legal Reality: A Naturalist Approach to Legal Ontology (Law and Philosophy, Vol. 21, 2002, pp. 619-705) und A Natural Law Theory of Interpretation (Southern California Law Review, Vol. 58, 1985, pp. 277-398).

Michael Moores jüngste Veröffentlichung ist Causation and Responsibility (Oxford University Press, 2009), worin er den juristischen Kausalitätsbegriff im Anschluss an neuere philosophische und wissenschaftstheoretische Kausalitätstheorien entfaltet. Eng verwandt damit ist auch das Thema seines Vortrags in Freiburg, der das Problem der rechtlichen und moralischen Verantwortung vor dem Hintergrund der aktuellen Forschung in den Neurowissenschaften behandelt. Dabei Moore die Frage, inwiefern sich die aktuelle Herausforderung von den Ergebnissen früherer psychologischer Ansätze, etwa bei Hobbes, Freud oder Skinner, unterscheidet.

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